CEM25p Setup
Wenn Ebay Urlaubspläne komplett durcheinander bringt...
Im Blog Widefieldsetup war ich noch ziemlich sicher ich hätte die ideale Kombi für den kommenden Urlaub gefunden, manchmal sollte man sich einfach kurz zurücklehnen und etwas abwarten bevor man sich zu einem finalen Urteil hinreißen lässt...
Man stöbert ja gerne online in den bekannten Astrogebrauchtmärkten oder diversen anderen Kleinanzeigen. Dort sah ich ein Angebot, welches genau meinem Beuteraster entsprach :-)
Eine defekte Ioptron CEM25p wurde angeboten, zu einem Preis der einfach sensationell war.
Mit meiner Erfahrung im Eigenbau von Montierungssteuerungen war der Plan recht pragmatisch, sollte die Elektronik nicht zu retten sein, kommt einfach eine entsprechend angepasste OnStep Steuerung rein.
Nach einer Kontaktaufnahme war mir klar, die Montierung ist mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit zu retten und am Wochenende wurde demzufolge ein kleiner Ausflug ins "Ländle" eingeplant.
Am späten Nachmittag waren wir zurück und der Patient kam auf dem OP-Tisch, nach einer kurzen Fehlersuche und einem Griff in einer meiner zahlreichen Sortierkästen war der Fehler beseitigt. Mit einem 20 Ct. Bauteil war aus der defekten Montierung einer funktionierende geworden und das Grinsen in meinem Gesicht musste fast operativ entfernt werden.
Die CEM25 ist kompakt, eigentlich schon fast unglaublich kompakt, wenn man bedenkt, dass dieses kleine Ding laut Werbeversprechen imstande sein soll 12 Kg zu stemmen.
Lassen wir mal die Kirche im Dorf und setzen mal realistischere 8-9 Kg an...
Selbst mit diesem Wert ist es immer noch eine äußerst interessante Montierung um einen Feldeinsatz nicht zur logistischen Herausforderung werden zu lassen.
Man stöbert ja gerne online in den bekannten Astrogebrauchtmärkten oder diversen anderen Kleinanzeigen. Dort sah ich ein Angebot, welches genau meinem Beuteraster entsprach :-)
Eine defekte Ioptron CEM25p wurde angeboten, zu einem Preis der einfach sensationell war.
Mit meiner Erfahrung im Eigenbau von Montierungssteuerungen war der Plan recht pragmatisch, sollte die Elektronik nicht zu retten sein, kommt einfach eine entsprechend angepasste OnStep Steuerung rein.
Nach einer Kontaktaufnahme war mir klar, die Montierung ist mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit zu retten und am Wochenende wurde demzufolge ein kleiner Ausflug ins "Ländle" eingeplant.
Am späten Nachmittag waren wir zurück und der Patient kam auf dem OP-Tisch, nach einer kurzen Fehlersuche und einem Griff in einer meiner zahlreichen Sortierkästen war der Fehler beseitigt. Mit einem 20 Ct. Bauteil war aus der defekten Montierung einer funktionierende geworden und das Grinsen in meinem Gesicht musste fast operativ entfernt werden.
Die CEM25 ist kompakt, eigentlich schon fast unglaublich kompakt, wenn man bedenkt, dass dieses kleine Ding laut Werbeversprechen imstande sein soll 12 Kg zu stemmen.
Lassen wir mal die Kirche im Dorf und setzen mal realistischere 8-9 Kg an...
Selbst mit diesem Wert ist es immer noch eine äußerst interessante Montierung um einen Feldeinsatz nicht zur logistischen Herausforderung werden zu lassen.
Objektivwechsel
Jetzt war klar, ein Testeinsatz meines Lieblingsobjektives Pentax DFA 150-450 war nun angesagt, trotz der sehr guten Performance in der Tierfotografie hatte ich ziemliche Bedenken ein Zoomobjektiv, mit seinen bekannten Nachteilen in der Astrofotografie, einzusetzen.Da durch das Widefieldsetup mit dem Skyguider Pro sehr viele Teile eingesetzt werden konnten, wurde alles zunächst provisorisch aufgebaut und auf eine klare Nacht gewartet.
Nach ein paar Testbilder stellte sich allerdings schnell heraus, dass die Guidingoptik mit dem CS-Mount Objektiv zwar für 150 mm noch brauchbar war, aber für 450 mm, aufgrund ihrer Brennweite, an ihre Grenzen stieß.
Das Abbildungsverhalten des Zoomobjektivs, bei dem ich mit leicht verzogenen Sternen am Rand rechnete, überraschte mich allerdings im positiven Sinne. Absolut fehlerfrei!
Führungswechsel
Mein Fundus gab wenig her was man für die 450er Brennweite nutzen konnte, so entschloss ich mich zu einem Neukauf eines Guidingrohres, die üblichen Verdächtigen hatten zwar allesamt geeignete Optiken im Angebot, jedoch zu Preisen die ich nicht unbedingt bereit war auszugeben.Die Wahl fiel auf das SV165 Mini Guide Scope, entweder ist eine Kopie des Zwo Sucherfernrohres, oder Zwo bezieht es von SVBony, keine Ahnung, aber die Ähnlichkeit ist verblüffend.
Ein paar Tage später wurde es geliefert, tagsüber grob eingestellt und da gerade übrig, der ZWO 1,25" Helical Auszug mit angeschraubt um bequemer fokussieren zu können.
Der passende Sucherschuh wurde auf dem 3D-Drucker hergestellt.
Die Qualität der Optik ist ausreichend zum Guiden, da gab es keine bösen Überraschungen, einmal richtig eingestellt erfüllt es die Aufgabe auch bei 450 mm Brennweite.
Test bestanden. :-)
SVbony Sucherfernrohr 120 mm mit ZWO 1,25" Helical Auszug und Asi 120 Mini
Fokussierung
Jetzt gab es kein Zurück, da nun (jetzt aber wirklich) feststand was auf die kleine Insel mitkommt, musste sich natürlich auch der Rest einer Überarbeitung unterziehen.Da jeder Filterwechsel, je nach Glasdicke des Filters, eine Neufokussierung verlangt, wäre es natürlich möglich dieses manuell zu erledigen. Meine Vorgabe war es aber, die gesamte Sequenz zu automatisieren.
Ein Zwo EAF wurde mit einem kleinen Aluwinkel an die Schiene angebracht, danach wurde alles vermessen und in Solid Works konstruiert. Da das DFA tagsüber auf einer normalen DSLR ihren Dienst verrichten soll, musste alles schnell, vor allem ohne Werkzeug, umbaubar sein.
Die meistverwendeten Zahnriemen im 3D-Druck sind GT2 Riemen, sie sind in den einschlägigen Shops immer verfügbar, sehr genau und in sehr vielen Längen erhältlich. Daher wurde alles auf diese Riemenart ausgelegt.
Das Zahnrad um das Objektiv herum ist offen, so kann man es bei der Montage und Demontage etwas aufbiegen.
Gesichert wird es mit zwei Gummidichtungen aus dem Baumarkt.
Da die Fokussierung sich auf den Unendlichbereich beschränkt und recht langsam von Statten geht, ist es sehr einfach den Riemen mit den Zahnrädern zu fluchten.
Das Kraftwerk
Eine andere Montierung, Fokusmotor, Filterrad und Sensorkühlung, alles sollte mindestens 8h funktionieren, der kleine Akku des Widefieldsetups würde alles mit Strom versorgen können, da allerdings die Stromaufnahme der Kühlung sehr variieren kann und noch Li-Io Zellen aus einem anderen Projekt übrig waren, habe ich die Kapazität kurzerhand verdoppelt.Ein Batteriemanagementsystem (BMS) welches jeweils 3 Zellen vor Über- oder Unterladung und Kurzschluss schützt, macht dieses Akkupack extrem sicher.
Das Ergebnis ist mit lediglich 940 g ein sehr leichter Akku mit 18600 mAh.
Geladen kann es überall wo 12 V zur Verfügung stehen. Da die Aufladung bei Erreichen der Ladeschlussspannung automatisch unterbrochen wird, kann er auch tagelang gefahrlos an der Spannungsquelle verbleiben.
Die Befestigung des Akkus erfolgte auf meine bewährte Art, einem Schwalbenschwanz.
Der elektrische Anschluss wurde ebenfalls geändert, die SAL 8 Schraubverbindung stellte sich als etwas unterdimensioniert heraus und wurde gegen eine mit 12 mm ausgetauscht.
Das Bild zeigt noch die Version mit dem SAL 8 Stecker.
Das leidige Thema Pentaxbajonett und Astrofotografie
Es gibt für das ZWO-Filterrad einen Adapter für Canon und Nikon, der Canonadapter kommt mit einem zusätzlichen Adapter (Canon->Pentax K) zwar auf das benötigte Auflagemaß, allerdings hatte alles ein leichtes Spiel, eine Verkippung ist beim Anfahren eines Objekts oder beim Meridian Flip quasi vorprogrammiert.Ich habe lange darüber nachgedacht mir einen entsprechenden Adapter zu drehen, bis ich eines Tages auf eine komplett andere Lösung kam. Ein Zwischenring aus dem Makrobereich brachte mich beim Fotografieren auf die entscheidende Idee.
Ein ausrangierter 20 mm Zwischenring wurde einer "kleinen" Modifikation unterzogen.
Das Ende welches an die Kamera geflanscht wird wurde abgeschraubt, es wurde ersetzt durch einen M42 auf M42 Adapter, eine Seite mit dem Außengewinde wurde abgedreht und mit dem Zwischenring verklebt.
Auf der Drehbank wurde dann die M42 Seite etwas korrigiert (1,25 mm in meinem Fall), um auf das nötige Auflagemaß zu kommen.
Diese Lösung füllt exakt die technische Lücke die ich hatte, die Verbindung Kamera mit Filterrad und Objektiv ist nun kraftschlüssig und vollkommen spielfrei.
Der Testlauf
Das Jahr 2021 ist für alle Astronomiebegeisterten in Nordeuropa wohl bis jetzt eines der Jahre die man gerne streichen würde, die wirklich sternenklaren Nächte mit gutem Seeing sind bis jetzt äußerst selten und ich musste einiges an Geduld aufbringen um eine Nacht zu erwischen die sich als gut genug herausstellte um eine komplette Sequenz abzuarbeiten.Das Seeing an dem Abend war zwar nicht wirklich optimal, aber fur mich gut genug um alles zu testen.
Was soll ich schreiben, es gab schlicht keine besonderen Vorkommnisse..
Am Morgen war alles zwar alles durch den Tau ziemlich feucht, da ich die Asiair-Pro nach Sequenzende weiterlaufen ließ und nur die Parkposition angefahren wurde, generierte die Asiair-Pro trotzdem genug Abwärme um keine Feuchtigkeit im Inneren anzusammeln, da Pentaxobjektive bekanntermaßen aufgrund der hervorragenden Versiegelung auch bei Regen noch einsetzbar sind, war also alles im grünen Bereich.
Das Setup erlaubt es mir, ohne Laptop, PC, oder sonstigen abenteuerlichen Konfigurationen über WLAN mit dem Ipad oder Iphone alles einzustellen und zu steuern, zudem steht mir mit dem Umbau der Asiair-Pro eine mehr als ausreichende Reichweite zur Verfügung.
Ziel erreicht, jetzt müssen wir nur noch hinfliegen.. :-)
Fragen beantworte ich gerne über unser Kontaktformular.