Antenne für Asiair-Pro


Asiair ist schon länger in der zweiten Version als Pro version erhältlich und wurde auch im Aussehen verändert.
Das wertige Alugehäuse hat allerdings den Nachteil, die schwache Sendeleistung des Wlan-Moduls stark abzuschirmen, ich hatte auf freien Feld nach 3m. Abstand keine Verbindung mehr.
Da ich sehr oft mein Equipment auf der Terrasse aufstelle, wollte ich das Pro mit dem heimischen Wlan verbinden, was natürlich aufgrund der geringen Reichweite misslang.
Es musste das Signal aus dem Gehäuse herausgeführt werden, denn leider erlaubt das geschlossene System des Asiair nicht, wie ansonsten mit jedem Raspberry möglich, einfach ein USB-Wlan anzustöpseln und dieses im Betriebssystem zu implemetieren.
Wlanantennen inkl. der RP-SMA zu U.FL IPX Kabel werden im Internet überall angeboten, das Hauptproblem ist, dass der PI keine interne IPX-Buchse hat wo man das Kabel einfach anschliessen könnte. Daher habe ich ein paar Bilder eingestellt um vielleicht die eine oder andere Unklarheit über den nicht ganz einfachen Einbau einer IPX-FL Buchse auszuräumen.


Ich denke jeder der diesen Umbau in Angriff nimmt, ist auch imstande das Gehäuse auseinanderzuschrauben und die GPIO Steckverbindung zu trennen. Daher überspringen wir diesen Teil und haben den Raspberry auf dem Tisch
Das Skalpell zeigt an die Stelle an der die Buchse aufgelötet werden muss.
Wenn man das Bild anklickt und vergrössert, sieht man auch das an dieser Stelle bereits der grüne Lack vorsichtig entfernt wurde, auf dieser Kupferfläche wird die Masse der Buchse verlötet und ist auch durch die im Verhältniss grossen Lötfläche mechanisch belastbar.


Das Verzinnen der Kupferflächen gelingt aufgrund der Grösse am besten mit SMD-Lötpaste, es kann auch Lötzinn verwendet werden, allerdings ist selbst das handelsübliche Elektronikerlötzinn nur mit sehr viel Fingerspitzengefühl verwendbar.
Ich empfehle ausdrücklich die Lötpaste, das Platinenlayout ist sehr filigran und auch empfindlich.
Auf dem Bild ist bereits das Lötpad, welches das Wlan-Signal herausführt, verzinnt.
Zu der Unterbrechung weiter oben kommen wir noch, erstmal muss die Buchse auf die Platine.


Jetzt einmal tief durchatmen, es wird fummelig...
Am besten gelingt das Vorhaben mit einer Lupenleuchte, eine Vergrösserung ist auch für Personen mit guten Augen fast schon Pflicht, die Gefahr das Lötpad mit dem Signal über eine Lötbrücke auf Masse zu legen ist sehr schnell passiert.
Am einfachsten ist es mit einer der Massepunkte anzufangen, da kann man immer noch alles sauber ausrichten aber die Buchse ist anschliessend mit dem kalten Lötzinn bereits mechanisch fest mit der Platine verbunden.

Sehr wichtig ist ab jetzt die Verweildauer der Lötspitze so kurz wie möglich zu halten, die kleinen Lötpunkte sind sehr schnell erwärmt und das Lötzinn darauf benötigt sehr wenig Wärmeenergie um wieder zu schmelzen.
Ist alles gelungen, hat man dann den schlimmsten Teil überstanden.
Wichtig ist jetzt mit einem Ohmmeter zu überprüfen ob zwischen dem Pin und der Masse keine Verbindung besteht.
Falls es doch passiert sein sollte, die Buchse komplett vorsichtig erwärmen und von Vorne anfangen, alles andere kann zur Zerstörung der kleinen aber wichtigen Leiterbahn führen die von oben aus dem Modul kommt.


Ist diese Hürde gemeistert, stellt man die Verbindung zwischen den beiden sehr kleinen Lötpads oberhalb der Buchse her, am besten gelingt es mit der Einzelader einer 0.5mm Litze.
Litze ruhig mit Überlange positionieren und verlöten, die Enden dann einfach vorsichtig mit dem Skalpell abschneiden.
Da wir das Skalpell ohnehin in der Hand haben, geht es zum einfachsten Schritt, die Leiterbahn die wir angezaft haben muss Richtung interne Antenne unterbrochen werden, der kleine Kratzer auf der Platine rechts von der neuen Buchse reicht vollkommen.
Damit wäre der Umbau auf dem PI abgeschlossen.


Jetzt muss nur noch in das Gehäuse ein Loch gebohrt werden um die SMA-Buchse herauszuführen, wie man auf dem letzten Bild sieht, ist ein 5cm langes Antennenkabel mehr als ausreichend, länger sollte es wirklich nicht sein.
Die Bohrung bitte nur an dieser Stelle ausführen, es ist der einzige Punkt wo die SMA-Buchse Platz hat und vor allem beim Zusammenbau nicht mit anderen Teilen kollidiert.



Das war es auch schon, nun alles wieder zusammenbauen und sich, je nach Antenne, über gute 20m Reichweite freuen.